Sonntag, 04.05.2025
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
in unserer Newsletterreihe "Wie gelingt guter digitaler Unterricht?" möchten wir Ihnen heute folgendes Thema vorstellen:
Arbeitsphasen im Unterricht mit digitalen Tools effektiver und pädagogisch gewinnbringender gestalten
(Teil 1 von 2)
Arbeitsphasen waren schon immer essenzielle Bestandteile von Unterricht. Im traditionellen Unterricht müssen Arbeitsphasen gut geplant, sauber formuliert, organisatorisch vorbereitet und begleitet werden, um effektiv abzulaufen. Mehrere digitale Tools bieten nun die Möglichkeit, diese anspruchsvollen Arbeitschritte bei Arbeitsphasen einfacher und pädagogisch gewinnbringender zu gestalten.
Im Nachfolgenden sollen drei verschiedene Szenarien dargestellt werden, bei denen digitale Tools Arbeitsphasen effektiver gestalten können als traditionelle Methoden. Im nächsten Newsletter werden weitere drei Möglichkeiten dargestellt werden.
1. Ideensammlungen mit digitalen Pinnwänden flexibel, ansprechend und multimedial organisieren
Mit digitalen Pinnwänden können Schülerinnen und Schüler ihre Ideen sammeln und strukturieren. Ein bekanntes Tool ist hier TaskCards, aber auch die ByCS liefert ein leistungsfähiges Tool mit der Bezeichnung „Board“. Bei diesen Pinnwänden können die Lernenden ihre Ideen in Textform hinterlegen und diese mit Internetquellen, Bildern oder Links versehen. Die Boards stehen auch nach Schulende weiterhin digital zur Verfügung und können als Hausaufgabe weiterbearbeitet werden. Zudem bieten das Board und auch Tascards die optionale Möglichkeit, einzelne Einträge zu kommentieren. Ideensammlungen sind somit mit digitalen Mitteln einfacher zu bearbeiten, sie sind multimedial, interaktiv und stehen dauerhaft zur Verfügung.
2. Kollaborative Aufgabenbearbeitung
Kollaborative Arbeitsweisen sind im traditionellen Unterricht zumeist komplexere Unterrichtsmethoden, die einen höheren Arbeits- und Organisationsaufwand von der Lehrkraft abverlangen. Die Lehrkraft organisiert im Vorfeld einer Gruppen- oder Partnerarbeit alle Materialien, formuliert die Arbeitsaufträge und begleitet den Arbeitsprozess während des Unterrichts. Die Kooperation endet zwangsläufig mit dem Ende Unterrichtsstunde.
Mit Hilfe von digitalen Tools können diese Anforderungen und Limitierungen deutlich reduziert werden. Selbst sehr kurze Phasen der Zusammenarbeit sind damit realisierbar, z. B. eine gegenseitige Verbesserung von Hausaufgaben in einer Kleingruppe ohne physische Gruppenbildung und Stühlerücken. Zudem ist die Zusammenarbeit nicht mehr auf die Unterrichtszeit beschränkt und kann sogar asynchron erfolgen.
Effektive Tools für kollaboratives Arbeiten sind die datenschutzrechtlich unbedenklichen Angebote von Kits.blog. Hier können Schülerinnen und Schüler ein gemeinsames Dokument anlegen, sich gegenseitig einladen und dort zusammenarbeiten. Die Nutzung erfolgt ohne Anmeldung, ist kostenlos und sehr einfach. Die Kits.blog-Tools eigenen sich besonders für den schnellen kollaborativen Einsatz. Es können kollaborativ Ideen gesammelt werden, Zeichnungen und Wortwolken erstellt und Texte verfasst werden.
Die ByCS bietet auch hier eine gute Alternative, nämlich die ByCS-Office. Hier können die SuS von der Lehrkraft mit unterschiedlichen Bearbeitungsrechten ausgestattet werden. Die ByCS-Office bietet die Möglichkeit, Texte, Präsentationen und Tabellenkalkulationen gemeinsam zu bearbeiten. Der Funktionsumfang der ByCS-Office-Anwendungen ist hierbei deutlich umfangreicher und ist somit für größere digitale Projekte geeignet.
In beiden Fällen kann auch digital dokumentiert werden, ob und wieviel eine Person ins Dokument hineingearbeitet hat.
Wenn eine Lehrkraft sich dazu entscheidet, eine kollaborative Arbeitsphase einzusetzen, sind die digitalen Tools weitaus schneller, organisatorisch einfacher, flexibler und auch transparenter als traditionelle Formen der Kollaboration.
3. Material- und Medienbereitstellung über mebis und dynamische QR-Codes organisieren
Gerade in der 1:1-Ausstattung sollten allein schon aus ökologischen Gründen keine Kopien mehr an die Lernenden ausgegeben werden, wenn sie diese lediglich abfotografieren, um sie dann digital zu bearbeiten. Das Material sollte für ein digitales Endgerät auch auf digitalem Weg weitergegeben werden.
Hierzu gibt es mehrere technische Lösungen. Eine einfache Lösung ist das Hinterlegen eines Dokuments in einer Lernplattform. Die mebis-Lernplattform in der ByCS lässt die einfache Ablage per drag-n-drop zu.
Mebis ist zudem in der Lage, Mediendateien einzubinden. Im nächsten Newsletter wird dargestellt werden, wie man Audio- und Videodateien in der Lernplattform so hinterlegt, dass diese systemunabhängig, ohne Werbung und ohne Weiterleitung auf andere Internetseiten aufgerufen werden können.
Für eine koordinierte Materialablage bietet sich das Wochenformat in mebis an. Das Format ermöglicht die chronologische Ablage aller Materialien. So ist über das ganze Schuljahr nachverfolgbar, wann welches Material von der Lehrkraft zur Verfügung gestellt wurde. Die Materialien bleiben zudem dauerhaft für die Schülerinnen und Schüler verfügbar.
Eine weitere effektive Lösung zur digitalen Materialvergabe im Unterricht sind QR-Codes mit dynamisch-hinterlegten Inhalten. Mit Hilfe der Kachel „Kurzlinks“ in mebis können die URLs von Dokumenten in QR-Codes eingebettet werden. Dies funktioniert mit dem Freigabelink auf ein Dokument, z. B. von einem Cloudspeicheranbieter (iCloud, OneDrive, …) oder über die URL eines Dokuments in mebis. Der QR-Code kann nun unverändert bleiben, ausgedruckt werden und dauerhaft auf der linken und rechten Seite des Klassenzimmers aufgehängt werden. Bevor die Schülerinnen und Schüler den QR-Code scannen und aufrufen, wird in mebis „Kurzlinks“ die neue URL für das Material hinterlegt. Somit führt derselbe QR-Code immer zum aktuellen Material für die Unterrichtsstunde.
Beide Methoden lassen sich miteinander kombinieren. Die aufgehängten QR-Codes führen dann jeweils auf das neue Material, das im mebis-Kurs neu hinterlegt wurde.
die Beratung digitale Bildung in der Oberpfalz hofft, dass diese Informationen hilfreich für Sie sind und Ihr Interesse an diesen Tools geweckt wurde. Gerne würden wir von Ihnen erfahren, ob und wie Sie digitale Tools in Ihrem Unterricht verwenden! Schreiben Sie uns gerne Ihre Erfahrungen und Tipps. Auch für Kritik und Verbesserungsvorschläge haben wir ein offenes Ohr!
Mit besten Grüßen
David Bartmann und Michael Schmid mit dem Team der Beratung digitale Bildung |