Sonntag, 11.05.2025
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
in unserer Newsletterreihe "Wie gelingt guter digitaler Unterricht?" möchten wir Ihnen heute den zweiten von zwei Teilen zum Thema „Arbeitsphasen im Unterricht mit digitalen Tools effektiver und pädagogisch gewinnbringender gestalten“ vorstellen.
Falls Sie den ersten Teil verpasst haben sollten, können Sie diesen hier nochmal nachlesen.
Wir unterbrechen nach diesem Newsletter die Reihe zum guten digitalen Unterricht, um Ihnen nächste Woche aktuelle Informationen zur neu aufgelegten Förderrichtlinie des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zur Beschaffung schulischer mobiler Endgeräte (SchulMobE) vorzustellen, die vor allem für Schulleitungen, technische Systemadministrationen und Schulaufwandsträger von hoher Relevanz sind. SchulMobE wird die Nachfolgeförderung für die Sonderbudgets SoLD (Lehrerdienstgeräte) und SoLe (Leihgeräte).
Der thematische Schwerpunkt wird in diesem Newsletter weniger auf konkreten Arbeitsphasen, sondern auf dem umfassenden Unterrichtsprinzip Anschaulichkeit liegen, welches an verschiedenen Stellen im Unterricht, z. B. beim Einstieg, bei der Hausaufgabe, aber auch weiterhin in den Arbeitsphasen, zu finden ist.
Das Prinzip der Anschaulichkeit durch Bilder, Filme und Audios
Wenn Lernende sich mit einem Thema beschäftigen, sollte die Auseinandersetzung im Optimalfall immer durch den Einsatz mehrerer und in ihrer Darbietungsform unterschiedlicher Medien erfolgen. Die „Kognitive Theorie des multimedialen Lernens“ besagt, dass durch die kombinierte Nutzung der Sinne Sehen und Hören Inhalte effektiver ins Langzeitgedächtnis überführt werden können. Es ist also die Kombination aus dem Lesen von Texten, dem Sehen bildlicher Darstellungen und dem Hören von Gesprochenem, die Lernprozesse begünstigt. Die Neuen Medien im Klassenzimmer können insbesondere die Bereiche des Sehens und Hörens einfacher, effektiver und schneller als jemals zuvor bedienen. Mit einer Bildersuche können zahlreiche Bilder in Sekundenschnelle zu einem Thema gefunden werden. Durch die Bereitstellung von Animationen und Videos können sich Schülerinnen und Schüler die Inhalte anschaulich vor Augen führen. Audios von verschiedenen Sprechern und in verschiedenen Sprachen können den Bereich des Hörens deutlich bereichern. Das Prinzip der Anschaulichkeit in Bild- und Bewegbildform und als Audio ist somit wichtiger Bestandteil, um den Lernprozess gewinnbringend zu gestalten. Dieses Potential von digitalen Medien sollte im Unterricht nicht ungenutzt bleiben. Mit Tablet und Computer gibt es im Klassenzimmer zahlreiche Möglichkeiten, die Anschaulichkeit im Unterricht zu steigern. Hier nur eine Auswahl an möglichen Einsatzszenarien:
- Eine Bildersuche zu einem Thema als Stundeneinstieg
- Verortung der Thematik mit Hilfe von Google Earth
- Ansehen und Zusammenfassen eines Videos
- Anhören / Ansehen der Tagesnachrichten (auch in Fremdsprachen)
- Anhören eines Podcasts oder Podcastausschnitts
- Visualisierung eines Sachverhalts in einer schematischen Zeichnung oder Infografik
- Visualisierung von mathematischen Sachverhalten mit Hilfe von GeoGebra
Um die Materialien auf digitalem Weg zu den Schülerinnen und Schülern zu transportieren, bietet sich eine Hinterlegung auf einer Lernplattform an. Mebis bietet hier eine praktische Möglichkeit, Bilder, Videos und Audios einzubetten.
Audiodateien im Format .wav, .mp3 oder .m4a können als Medienfeld eingebettet werden.
 
Es erscheint ein Abspielbedienfeld und die Datei kann von dem Lernenden ohne Download und externe Software direkt in der Lernplattform angehört werden, unabhängig davon, welches Gerät oder System er verwendet. Das Problem der Geräte- und Dateikompatibilität ist damit umgangen.

Es können auch Videos eingebettet werden und in der Plattform abgespielt werden. Ein großer Vorteil ist, dass durch das Einbetten von Videos von kommerziellen Plattformen die vor- und zwischengeschaltete Werbung entfernt wird. Die Wiedergabe erfolgt ohne Weiterleitung auf externe Seiten und man kann noch weitere Einstellungen vornehmen, z. B. den Start- und Endpunkt des Videos definieren. Auch hier wird das Problem der Geräte- und Dateikompatibilität dauerhaft gelöst.
Um ein Video in mebis einzubetten, sind folgende Schritte notwendig:
- Man öffnet die Aktivität „Text und Medienfeld“
- Im Texteditor klickt man auf den Reiter „Werkzeuge“ und dort auf „Quellcode“
- In einem zweiten Browserfenster öffnet man die Seite, auf der das Video hinterlegt ist, z. B. YouTube und wählt das Video an.
- Je nach Seite sucht man die „Teilen-Funktion“. Hier findet man die Auswahlmöglichkeit „Einbetten“. Man erhält den HTML-Code zur Einbettung.
- Der gesamte Code muss in den Zwischenspeicher kopiert werden.
- Man fügt den Inhalt des Zwischenspeichers in das vorher geöffnete Quellcode-Fenster in mebis ein und speichert ihn.
Nach dem Speichern erscheint das Video im Textfeld. Nach „Speichern und zum Kurs“ ist es im Kurs verfügbar und zeigt den Datenschutzhinweis, dass das Abspielen die IP-Adresse an den Videoanbieter übermittelt. Nach Anklicken des Hinweises steht das Video mit integrierten Steuerelementen zur Verfügung.

Achtung! Sollte sich die URL des Videos ändern oder der Anbieter das Video löschen, ist es auch nicht mehr auf der Lernplattform erreichbar! Um ein Video dauerhaft in der Lernplattform zu hinterlegen, muss es komplett heruntergeladen und eingebunden werden. Hierbei muss die Größenbeschränkung von Dateien auf mebis beachtet werden, die bei 512 MB liegt. Diesen Workflow stellen wir Ihnen in einem der nächsten Newsletter genauer vor.
Die Beratung digitale Bildung in der Oberpfalz hofft, dass diese Informationen hilfreich für Ihre tägliche Arbeit sind und dass sie Sie motivieren, die Möglichkeiten digitaler Tools auszuprobieren, um Ihren Unterricht noch anschaulicher zu gestalten.
Mit besten Grüßen
David Bartmann und Michael Schmid und das Team der Beratung digitale Bildung |